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Was den Eichenhain so besonders macht„Sieht aus wie Erholung, ist es auch. Aber nur dank Naturschutz!“
Der Eichenhain ist ein für Stuttgart einzigartiges Naturschutzgebiet und deshalb auch bei Erholungssuchenden sehr beliebt. Das schöne Landschaftsbild kommt daher, dass Magerrasen mit Hutewald zusammen vorkommen – wo gibt es das noch in einer Großstadt?
In Stuttgart gab es früher mehrere Flächen mit Magerrasen, im Volksmund „Heiden“ genannt, etwa die Gänsheide, die Hasenbergheide oder die Botnanger Heide. Mit der zunehmenden Bebauung sind sie verschwunden. Dem Eichenhain sollte dieses Schicksal erspart bleiben. Naturschützer betrachteten mit Sorge, dass Anfang der 1930er-Jahre im Norden des Eichenhains mit der „Kolping-Siedlung“ (Am Eichenhain 21-33) sieben Zweifamilien-Wohnhäuser errichtet wurden und weitere Baubegehrlichkeiten nicht lange auf sich warten ließen.
Der 2. Weltkrieg zögerte die Schutzbemühungen hinaus. 1947 war es dann so weit, dass die Stadt Stuttgart den Eichenhain als Naturschutzgebiet „einstweilig“ sichergestellt hat. 1958 erfolgte die dauerhafte Ausweisung zum Naturschutzgebiet durch das damalige Regierungspräsidium Nordwürttemberg (heute Regierungspräsidium Stuttgart). Mittlerweile sind Wohngebiete und Straßen unmittelbar an den Eichenhain herangerückt – und nur dank der Ausweisung als Naturschutzgebiet blieb der Kern des Gebiets unangetastet.
So haben die Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger ein Naturschutzgebiet vor der Haustür, wo es sich herrlich spazieren gehen und ausspannen lässt. Allein der Stadtteil Sillenbuch, auf dessen Gemarkung der Eichenhain liegt, hat 24.000 Einwohner/innen. Nehmen Sie bei Ihrem Aufenthalt im Gebiet bitte Rücksicht auf die Natur. Sie ist der Grund, warum es dieses schöne Gebiet heute überhaupt noch in dieser Form gibt.
Autorin: Ulrike Kreh