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B 39 Schemelsbergtunnel: betriebs- und sicherheitstechnische Ertüchtigung dauert länger als geplant
Vollsperrung bis voraussichtlich Ende Februar 2026
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Die Arbeiten am Schemelsbergtunnel dauern länger als zunächst geplant. Die seit Januar 2025 unter Vollsperrung laufenden Arbeiten können voraussichtlich Ende Februar 2026 abgeschlossen werden.
Im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart (RPS) wird der Schemelsbergtunnel der B 39 derzeit betriebs- und sicherheitstechnisch ertüchtigt. Die hierfür notwendigen, umfangreichen Instandsetzungsarbeiten an der Tunnelröhre unter Vollsperrung hatten am 2. Januar 2025 begonnen. Sie sollten planmäßig Ende 2025 abgeschlossen werden, verzögern sich jedoch nun voraussichtlich bis Ende Februar 2026. Nach der Verkehrsfreigabe wird noch bis voraussichtlich Ende März 2026 die Baustelleneinrichtung zurück gebaut.
Die Arbeitsgemeinschaft, die die Arbeiten vor Ort umsetzt, hat dem RPS nun mitgeteilt, dass es bei dieser komplexen Baumaßnahme aufgrund intensiver Abstimmungen zwischen den einzelnen Gewerken zu Verzögerungen kommt.
Vollsperrung wird verlängert
Da die Arbeiten unter Vollsperrung erfolgen, muss diese bis zum voraussichtlichen Ende der verkehrsbeeinflussenden Arbeiten bis Ende Februar 2026 verlängert werden. An der bisherigen Umleitung ändert sich für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nichts.
Somit gilt wie seit Januar 2025 unverändert:
Der Verkehr von Heilbronn kommend in Richtung Obersulm sowie auf die A 81 fahrend wird über die dafür vorgesehene und zuvor ausgebaute und ertüchtigte Umleitungsstrecke geführt. Von Heilbronn kommend wird der Verkehr der B 39 auf die L 1101 in Richtung Erlenbach geführt. Damit der Verkehr der B 39 besser abfließen kann, wurde am Einmündungsbereich der B 39 auf die L 1101 bereits zum Start der Arbeiten im Januar 2025 die Vorfahrtsbeziehung geändert. In Erlenbach, kurz hinter der Autobahnunterführung, geht es rechtsabbiegend auf die K 2126, am Klinikum Weißenhof vorbei, dann rechtsabbiegend auf die L 1036 in Richtung Weinsberg und dann erneut rechtsabbiegend wieder auf die B 39 in Richtung Obersulm beziehungsweise in Richtung der Autobahn A 81. Von Richtung Obersulm kommend wird der Verkehr, auf derselben Umleitungstrecke, in umgekehrter Richtung geführt.
Ertüchtigung Schemelsbergtunnel: Stand der Arbeiten
Die Rohbauarbeiten in der Haupttunnelröhre inklusive der Fahrbahn sind abgeschlossen. Die Betoninnenschale des 414 Meter langen Rettungsstollens mit seinen zwei Querschlägen zur Haupttunnelröhre ist fertiggestellt. Vor dem Portalgebäude wurde bereits ein neues Havariebecken im Erdreich angelegt. Auch der Bau der Lüftertrennwand zwischen Haupttunnelröhre und Rettungsstollen ist so gut wie abgeschlossen.
Derzeit wird ein 17 Meter langes Rettungsstollen-Portalgebäude in Verlängerung zum Rettungsstollen errichtet. Der Leitungs- und Straßenbau in den Tunnelvorfeldern erfolgt derzeit ebenfalls. Parallel hierzu wird derzeit die betriebstechnische Ausstattung samt der hierfür erforderlichen Verkabelungsarbeiten gebaut. Auch in den Tunnelaußenbereichen und den umliegenden Kreuzungsbereich der B 39 und der L 1101 werden derzeit Arbeiten an verkehrsbeeinflussenden Anlagen wie Schranken, Lautsprechern, Anzeigen ausgeführt. Zudem erfolgt derzeit der Datenanschluss zur Straßenmeisterei Abstatt, die für den Tunnelbetrieb zuständig ist. Anschließend erfolgen die Programmierung und weitere Installationen.
Der Bund investiert mit der Gesamtmaßnahme rund 41,7 Millionen Euro in den Erhalt der Infrastruktur.
Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern um ihr Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Bauzeit.
Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können Interessierte auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale des Landes Baden-Württemberg abrufen. VerkehrsInfo BW gibt es auch als App (kostenlos und ohne Werbung).
Hintergrundinformationen:
Betriebs- und sicherheitstechnische Ertüchtigung des Schemelsbergtunnels
Der 676 Meter lange, im Gegenverkehr betriebene, einröhrige Schemelsbergtunnel liegt östlich der Stadt Heilbronn. Die B 39 dient als Zubringer zu den Autobahnen A 6 und A 81, die im nahegelegenen Autobahnkreuz Weinsberg aufeinandertreffen. 1990 wurde der Schemelsbergtunnel nach vier Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben.
In den Jahren 2018 bis 2020 wurden Teilbereiche des Schemelsbergtunnels bereits auf die aktuellen Richtlinien für Straßentunnel (RABT 2006) angepasst. Andere Teilbereiche haben noch den Sicherheitsstandard von 1985, der den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. In den Jahren 2022 bis 2023 wurden die Knotenpunkte der vorgesehenen Umleitungsstrecke ausgebaut und damit deren Leistungsfähigkeit deutlich erhöht.
Seit Januar 2025 finden die umfangreichen Arbeiten unter Vollsperrung des Tunnels statt. Informationen zur Hauptbaumaßnahme finden Sie unter www.rp-stuttgart.de > Über uns > Abteilungen > Abteilung 4 > Referat 47.1 > Unsere aktuellen Maßnahmen > B 39 Schemelsbergtunnel.
Neuer Rettungsstollen: Umfangreiche Vorarbeiten und Arbeiten
Rund 20.000 Fahrzeuge passierten bis Ende 2024 innerhalb eines Tages den Schemelsbergtunnel. Da sie während der umfangreichen Hauptbaumaßnahme seit Januar 2025 umgeleitet werden müssen, wurde 2022 und 2023 im Hinblick auf die bevorstehende Tunnelinstandsetzung die vorgesehene Umleitungsstrecke an vier Knotenpunkten umfangreich ausgebaut. Es wurden Abbiegespuren verlängert oder zusätzliche Abbiegespuren an die vorhandenen Spuren angebaut. Durch diese Maßnahmen wurde der Verkehr entflochten, sodass er dadurch wesentlich schneller abfließen kann. Zusätzlich wurden auch die Ampeln neu programmiert. Schon beim Vorlos zur technischen Ausstattung des Schemelsbergtunnel in den Jahren 2018 und 2020 wurde die Umleitungsstrecke mit Prismenwendern (Wechselverkehrszeichen), die dem Verkehr bedarfsorientiert die Richtung weisen, neu ausgestattet.
Bereits seit November 2023 wird an der B 39 im Bereich des Schemelsbergtunnels gearbeitet. Seit März 2024 graben sich die Maschinen der Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus drei Baufirmen, parallel zur bestehenden Haupttunnelachse in den Berg. 431 Meter tief hat man sich in den Berg vorgearbeitet und rund 10.000 Kubikmeter Material aus dem Berg gebaggert wie auch das Erdreich während der Arbeiten durch eine rund 25 Zentimeter dicke Spritzbetonschicht gesichert.
Alle diese Arbeiten liefen bis Ende 2024 im Seitenbereich der B 39. Dadurch gab es, bis auf kürzere Eingriffe in den Straßenverkehr, kaum einen Einfluss auf den laufenden Straßenverkehr.